Bericht

Bericht der FedCon 2019 mit den Stars von Star Trek Discovery, The Expanse, einem Goldjungen uvm.

 

Die FedCon fand dieses Jahr vom 7. bis 10. Mai zum 28. Male statt und hat nichts von ihrer Faszination verloren. Im Gegenteil: Es ist und bleibt eine Convention, bei der fast zwei Dutzend Promis und tausende Fans gemeinsam vier vollgepackte Tage im edlen Bonner Maritim Hotel verbringen und zusammen eine tolle Zeit haben. Ob auf oder an der Bühne, bei einem Meet & Greet, beim Schreiben von Autogrammen, dem gemeinsamen Foto oder am Abend bei der obligatorischen Party. Der Fan hat viele Gelegenheiten, „seinem“ Star nah zu sein.

Man merkt, dass die Veranstalter selbst auch Fans sind. Liebevoll wird die Bühne zu einem Thema geschmückt, es werden lustige Filmchen zu den Prominenten eingespielt und die Promis umsorgt. Viele Stars kommen schon zum wiederholten Mal nach Bonn und auch bei den Besuchern sind die meisten überzeugte Wiederholungs“täter“.

Die Stimmung ist ausgelassen und das Ambiente des Hotels ist gediegen bzw. unterscheidet sich deutlich von einem Messehallen-Flair. Das Team ist zuvorkommend, nett und hilft dem Besucher kompetent und routiniert weiter.

Das Konzept ist auf einen mehrtägigen Besuch ausgelegt d.h. es gibt nicht jeden Tag dasselbe Programm für die Besucher. Daher lohnt es sich entweder mehrere Tage zu bleiben oder eine Auswahl zu treffen. Dazu gibt es ein breites Angebot in den verschiedenen Sälen des Maritim Hotels (Vorträge von Wissenschaftlern, ein Filmquiz, Workshops,…).

Art-Show at FedCon 28

Diverse Händler, Modellbauer und Fangruppen präsentieren sich und ihre Produkte und laden zum Geldausgeben ein. Cosplayer sind omnipräsent und eher die Regel als die Ausnahme. Regelmäßig gibt es vor dem Hotel themengemäße Fototreffen und auch die im Verein organisierten Fangruppen sind gut vertreten.

 

Im vergangenen Jahr sind einige neue Sci-Fi Serien im breiten Angebot der Streaming-Dienste aus der Wiege gehoben worden, die auch in Deutschland begeisterte Zuschauer gewonnen haben. Dazu gehören z. B.  Star Trek Discovery oder The Expanse. Zu einem „ersten Kontakt“ mit dem Cast der Serie „The Orville“ ist es in diesem Jahr noch nicht gekommen. Aber was noch nicht ist, kann ja noch werden.

Auch Fans von Sci-Fi Serien der 90er Jahre bekommen etwas geboten. Schauspieler der Serien Andromeda (Kevin Sorbo), Star Trek Voyager (Robert Duncan McNeill ) oder Babylon 5 (Bruce Boxleitner, Mira Furlan) sind angereist. Und natürlich das Urgestein und „Alter Hase“ des Star Wars Franchise Anthony Daniels .

Wie immer werden Panels, wenn nicht anders mit den Stars abgesprochen, von Moderator(inn)en geleitet. Lori Dungey, Nessi und Steffen Volkmer sind gut vorbereitet, interessieren sich für die Stars wie auch das Publikum und bringen sich (spiel)freudig ein.

Die Autogramme gibt es nur zu festen Zeiten am Samstag wie auch am Sonntag, diese Autogramm“stunde“ findet überwiegend im großen Saal statt.

Ein großer Gewinn auf der diesjährigen FedCon ist Benjamin Stöwe! Der TV Moderator (ZDF MoMa Wetter) ist auch Synchronschauspieler, der u. a.  bei Star Trek Discovery den ebenfalls anwesenden Wilson Cruz synchronisiert. Er ist auch großer Fan des Star Trek Franchise und betreibt in Eberswalde ein Star-Trek-Museum. Sympatisch und offen ist er an seinem Stand und in seinen Panels wie auch Vorträgen präsent  und genießt sichtbar den Kontakt bzw. den Austausch mit den FedCon Besuchern.

Anthony Daniels

„Goldjunge“ Anthony Daniels zeigt sich als Profi durch und durch. Er lässt sich beim Schreiben seiner Autogramme am extra eingerichteten Stand nicht aus der Ruhe bringen und zeigt dabei ein enormes Durchhaltevermögen. Er besucht zwischendurch die, seit Stunden im warmen Lichthof wartenden, Fans in ihrer Schlange und redet mit ihnen, um sie bei Laune zu halten. Die Helfer geben sich auch die größte Mühe. Es werden Wartenummern ausgegeben und hin und wieder auch Süßigkeiten verteilt. Der Lichthof ist dennoch, wie auch im letzten Jahr, kein optimaler Ort, um sich lange Zeit unter Sonneneinstrahlung aufzuhalten. Gibt es keine Markise für das Glasdach?

Im großen Saal ist die Klimaanlage insgesamt auch ein wenig schwach auf der Brust. Das Öffnen der Außentüren und der kühlende Luftzug haben jedoch Abhilfe verschaffen können.

Anthony Daniels

Bei seinem Panel am Samstag bietet Anthony Daniels seinem Publikum eine perfekte Show. Ohne Moderator führt er durch das Panel und lässt keine Langeweile aufkommen. Er schafft Nähe, indem er auch ins Publikum geht und sich mit Fans auf der Empore oder den letzten Reihen des Saals unterhält.

Er ist froh, dass er die Rolle des C3PO damals angenommen hat, denn sie bezahlt ihm nun seit knapp 43 Jahren seine Rechnungen.

C3PO ist nicht perfekt, wie man es eigentlich von einem künstlichen Menschen erwarten würde. Genau deshalb identifizieren wir uns mit ihm vermutlich sogar besser, als mit Luke Skywalker. Der bzw. die (An)Droiden stehlen dem Helden die Show.

Anfänglich ist Anthony Daniels am Star-War Franchise gar nicht interessiert gewesen. Er hat keinen Roboter spielen wollen und in einem „billigen“ Film erst recht nicht. Beim Vorsprechen  haben es ihm jedoch die Konzeptzeichnungen an den Wänden angetan und er verliebte sich in die Rolle. Beim zweiten Treffen hat er George Lukas gebeten, die Rolle spielem zu dürfen, was dieser mit einem bejahenden Rülpser beantwortete.

Anthony Daniels

In der Vorbereitung zum Film ist er vorne und hinten herum mit flüssigem Gummi vollgeschleimt worden. Daraus ist dann die Rüstung im Zeitraum von sechs Monaten zusammengebaut worden. Er hat sich nur sehr mühsam darin bewegen können. Ein schnelles Umziehen oder Treppen steigen ist unmöglich gewesen. Letzteres musste durch einen guten Schnitt gelöst werden. Nachdem er einmal schmerzhaft nach hinten umgefallen ist, kann die untere Hälfte seiner Rüstung nicht mehr repariert werden. Die Lösung: Während der Reperatur werden die folgenden Szenen als Close-ups gedreht und somit sieht der Zuschauer nicht, dass er unten herum „nackt“ ist.

Die Textzeile „Wir sind verloren!“ hat er vermutlich am meisten sagen müssen. Seine Lieblingstextsequenz sei die Szene im Ewok-Baumhaus, bei der „Gott“ C3PO Han Solo eröffnet, dass dieser dessen Begrüßungsessen sei.

Da sein Ton anfänglich am Hintern angebracht ist, müssen alle Szenen nachträglich synchronisiert werden. Die Filmemacher suchen Monate lang eine neue Stimme für C3PO. Sogar Richard Dreyfuss (bekannt aus „Der weiße Hai“) soll ein Vorsprechen gehabt haben. Jedoch keiner der neuen Sprecher passt zum goldenen Droiden und dessen, von Daniels gesprochene Zeilen passende, Bewegungen. So ist er bis heute der einzige verkleidete Star-Wars-Schauspieler, der sich selbst spricht. Und nachdem der Tonabnehmer in den neueren Filmen nun zwischen seinen Augen angebracht worden ist, muss er sich nicht mal mehr selbst nachsynchronisieren.

 

Bruce Boxleitner

Bruce Boxleitner, dessen Vorfahren aus Bayern stammen, begrüßt das „Düsseldorfer“ Publikum auf Deutsch. Mehr als „Guten Abend“ könne er jedoch nicht sprechen, sagt er und stellt umgehend richtig, dass er zwar in Düsseldorf gelandet sei – er sich hier natürlich in Bonn befindet.

Viele Deutsche Fans kennen und lieben ihn aus der 80er Jahre Serie „Agentin mit Herz„. Dabei hätte er, erzählt er selbstkritisch, bei den Dreharbeiten hauptsächlich „herumgestanden und gut ausgesehen“. Mit Kate Jackson hätte er aber eine tolle Partnerin gehabt.

Tolle und starke Partnerinnen vor und hinter der Kamera haben es ihm seit jeher angetan. Seine Ex-Ehefrauen sind beide Schauspielerinnen. Funfact: Seine erste Exfrau ist Melissa Gilbert aus „Unsere kleine Farm“.

Er ist stolz, bei Babylon 5 mitgespielt zu haben und ein Teil davon zu sein. Der Schauspieler kann sehr gut damit leben, immer wieder mit der Rolle des Captain Sheridan identifiziert zu werden, drückt sich aber ein wenig über die Beantwortung der Frage, ob er in einem Sequel mitspielen würde. Es seien ja auch schon viele Darsteller verstorben. Bei den Dreharbeiten hat er es schon sehr skuril gefunden, dass überall am Drehort Aliens herumlaufen. Boxleitner klagt aber nicht, denn er ist bereits nach einem kurzem Make-Up mit seinen Vorbereitungen fertig gewesen. Seine Alien-Kollegen haben um vier Uhr morgens anreisen und eine stundenlange Prozedur über sich ergehen lassen müssen.

Bruce Boxleitner mit MoC Lori Dungey

In einer Anekdote über die Dreharbeiten mit ihm und seinem Kollegen Andreas Katsulas (Botschafter G´Kar) erzählt er, dass eines Tages eine Special-Effects Explosion falsch gelaufen ist. Alle Team-Mitgleider haben sich danach in Panik nur um Bruce Boxleitner gekümmert. Andreas Katsulas hat über die Sprechanlage mitbekommen, dass er, „der andere Typ – the other guy“ nicht verletzt sei. Katsulas zeigt Humor und lässt auf die Rückseite seines Set-Stuhls „der andere Typ“ schreiben.

J. Michael Straczynski (JMS), der Showrunner von Babylon 5, hat Bruce Boxleitners Meinung nach, tolle Texte für ihn und den restlichen Cast geschrieben. Er hat sich gerne zwischen die Schauspieler in der Kantine gesetzt und ihnen beim Reden zugehört. Somit könnten einzelne Biografien der Botschafter auf der Raumstation von diesen Gesprächen inspiriert worden sein (s.u. Mira Furlan). JMS hätte tolle Ergebnisse mit sehr kleinem Budget erzielt. In Bezug auf die Special Effekts kann jeder normale PC heute mehr, als die Technik damals.

Ähnlich ist es beim Disney-Film „Tron“ gewesen. Gerade mit den Dreharbeiten zu einem Western beschäftigt, liest Bruce Boxleitner das Script dazu. Er fragt sich einerseits, wie das technisch umgesetzt werden soll und was überhaupt ein „Tron“ ist? Er hat es sich nicht vorstellen können, aber der Film hat eine neue Generation der Animation eingeläutet. Er ist dem Franchise durchaus gewogen. Er hat im Sequel mitgespielt und sich beim PC-Spiel synchronisiert. Über einen weiteren Teil weiß er jedoch nichts.

 

Shazad Latif

Der Brite Shazad Latif hat pakistanisch-schottische Vorfahren und ist schon auf mehreren Conventions gewesen. Er ist nicht das erste Mal in Deutschland, denn er tanzt oft in Berlin und liebt es, dort in den Clubs zu raven. Er hat an der „Bristol Old Vic Theaterschule“ studiert und hat schon einige Film- und Serienauftritte hinter sich z.B. bei „Penny Dreadfull“ als Dr. Jekyll.

In Star Trek Discovery spielt er Lt. Ash Tyler UND den Klingonen Voq in einer Doppelrolle. Dieses hat sich den Zuschauern jedoch erst in der elften Folge erschlossen. Bis dahin ist im Abspann für Voq ein Pseudonym genannt worden. Er bedauert es, seiner Mutter langer Zeit nicht erzählen zu dürfen, dass er einen „klingonischen Spion“ spielt.

Das „Geschminkt-werden“ und das „Klingonisch-sprechen“ sei sehr aufwändig gewesen. Er weiß dabei ungefähr, was er sagt und lernt die Sätze Wort für Wort auswendig. Beim Lernen der Klingonischen Sprache hat ihm wahrscheinlich auch geholfen, dass er schon drei Sprachen spricht: Neben Englisch auch Spanisch und Punjabi.

 

Ken Leung und Moderator Steffen Volkmer

Ken Leung hat nur wenig geschlafen. Trotz Flugverspätungen und Nachtflug hat er es zwar noch zur Convention geschafft, der Schlaf ist dabei aber auf der Strecke geblieben. Einige Tanzeinlagen bei der FedCon Party am Freitag Abend haben zu weiterem Schlafentzug geführt. Aber er liebt das Tanzen einfach und durch seinen vierjährigen Sohn sei er an den Schlafmangel schon ein wenig gewöhnt, scherzt Leung.  Auf der Strasse wird er seit seiner Rolle in LOST deutlich häufiger erkannt, so auch auf der Reise zur FedCon, wo ein Fan ihn auf der Rolltreppe erkannte und gleich mit einem „Hey, Fistbump!“ begrüßt hat.

Zur Schauspielerei ist Leung durch einen kleinem Umweg gekommen. Eigentlich als Medizinstudent eingeschrieben, ist Sprachtraining und Diskussion Teil seiner Ausbildung gewesen. Ein Freund bemerkt die Freude, die Leung dabei hat und spricht ihn darauf an, ob er nicht weiter in diese Richtung gehen wolle. Leung nimmt diesen gut gemeinten Rat gerne an und führt seine Ausbildung mit einem Schauspielkurs weiter.

Auf seine Rolle in „Rush Hour“ hat er sich sehr intensiv vorbereitet und sich eine Hintergrundstory für seinen Charakter überlegt. Jackie Chan hat er dabei als professionellen Schauspieler erlebt, der seine Stunts auf der Leinwand lustig und einfach aussehen lässt, aber beim Dreh ernsthaft und genau arbeitet, um Verletzungen zu vermeiden.

Auch in Star Wars ist Leung als Admiral U.O. Statura vertreten gewesen, eine Rolle die er dem LOST-Erschaffer J. J. Abrams verdankt. Apropos LOST: Die Serie ist für ihn ein echter Wendepunkt gewesen, sagt Leung. Zuvor ist er die Art Schauspieler gewesen, der alles wissen muss: Was mache ich hier? Warum ist mein Charakter so und was passiert als nächstes? Am Set von LOST hat sich das anders dargestellt: „That’s not how we do things around here“ / „Wir machen das hier anders“ ist ihm gesagt worden. Während die Schreiber der Serie in Los Angeles gesessen haben, ist in Hawaii gedreht worden. Doch Leung ist sich nach seiner Zeit in der Serie sicher: Die Schreiber schauten sich genau an, was die Schauspieler aus ihrer jeweiligen Rolle machen und flechten dies in die Story mit ein.

Wilson Cruz

Wilson Cruz, der den Arzt Dr. Calwer auf dem Raumschiff Discovery spielt, bildet gemeinsam mit Anthony Rapp das erste homosexuelle Paar in der Geschichte des Star Trek Franchises. Es ist für ihn immer ein Traum gewesen, bei Star Trek mitzuspielen und eine schöne Uniform zu tragen.

Sein zweiter Traum ist ihm auch schon erfüllt worden, denn er hat zuvor am Broadway tanzen dürfen. Tanzen ist neben der Schauspielerei dessen zweite große Leiderschaft. Er hat schon in seiner Kindheit in Puerto Rico mit seine Mutter und später in der Highschool getanzt.

In den 90ern hat man offen homosexuell lebende Schauspieler an einer Hand abzählen können. Offen homosexuell lebende und zugleich farbige Schauspieler, wie in Wilsons Cruz´ Fall, hat man an einem FINGER abzählen können.

Er erzählt leidenschaftlich und sehr emotional von seinem Einsatz in der LGBTQ Bewegung (Abkürzung für Lesbisch, Schwul, Bisexuell und Transgender). Er ist stolz auf Star Trek Discovery, da es einerseits die Diversität der Sexualitäten aber aber die Unterschiedlichkeit der Menschen anerkennt und darstellt. Er sieht es auch als eine gewisse (politische) Aussage Hollywoods gegen gewisse Kräfte in der US-Regierung, die Stimmungen und Ängste in den Medien schürt. Das Publikum gibt ihm mit Standing Ovations ein unterstützendes Feedback .

 

Ethan Peck

Ethan Peck, ein Enkel der Hollywood-Größe Gregory Peck, spielt bei Star Trek Discovery die Kult-Rolle Spock. Gut gelaunt erzählt er, dass er, genau wie seine ältere Schwester, schon seit Kindertagen (also seit über 24 Jahren) schauspielert. Als er für Star Trek gecastet worden ist, sei sein Rollennamen, für den er vorgesprochen hat, ein Fake gewesen. Es wäre ein spezieller Star Trek Charakter – alle weiteren Informationen seien sehr abstrakt ausgefallen. Erst beim dritten Treffen ist klar gewesen, dass er für Spock vorgesprochen hat. Zwischenzeitlich hat er schon Gespräche mit den Kindern von Original-Spock Leonard Nimoy gehabt, die ihm ihren „Segen“ gegeben haben. Die Fans haben seine Besetzung auch gut angenommen.

Auf die Frage, ob der Spock-Bart eine Referenz an seinen Großvater sei, der (ebenfalls mit Bart) den Kapitän Ahab in „Moby Dick“ gespielt hat, verneint er dies. An ihn hätte er nur Erinnerungen eines alten und warmherzigen Mannes, dem er heutzutage wahrscheinlich einige Fragen über den Beruf des Schauspielers stellen könnte.

Viele Erfahrungen von Fan-Treffen hat er noch nicht. Auf einer Convention in Calgary hat er seinen älteren Star Trek „Kollegen“ Jonathan Frakes getroffen, der ihn ein wenig unter seine Fittiche genommen hat.

Die neue bzw. alte Brückencrew der Enterprise in Star Trek Discovery passt sehr gut zusammen und gleicht sich gegenseitig aus. Er könne es sich persönlich sehr gut vorstellen, dass Captain Pike mit Spock und der restlichen Crew weiterhin auf Fahrt in die unendlichen Weiten des Weltalls geht.

 

Mira Furlan

Mira Furlan ist im damaligen Jugoslawien in einer Intellektuellen-Familie aufgewachsen. Ihre Eltern haben Kinderbücher geschrieben und ihr so schon früh einen Bezug zur Literatur, zu Kunst, zum Theater und zu Sprachen vermittelt. Sie spricht Kroatisch, Englisch, Französisch und etwas Deutsch.

In der Schule hat sie Theater gespielt und schon dort gemerkt, dass sie sich auf der Bühne am wohlsten fühlt und dass es für sie das größte ist, dem Publikum Freude zu vermitteln. Am Kroatischen Nationaltheater hat sie sich gewissen westlichen Einflüssen (z.B. der Musik von Bob Dylan) hinter dem Eisernen Vorhang nicht entziehen können.

Als sie später in die USA emigriert ist, hat sie viel Glück gehabt und u.a. mit der Rolle der Botschafterin Delenn in Babylon 5 Erfolge feiern können. Dabei hatte sie sich mit den Autoren auch über ihren Lebensweg unterhalten und einiges davon sei in ihre Rolle eingeflossen. Die beiden Science-Fiction Serien Babylon 5 und Star Trek stehen, ihrer Meinung nach, nicht in Konkurrenz zueinander sondern haben sich gegenseitig positiv beeinflusst. Die Zusammenarbeit mit z. B. Bruce Boxleitner sei immer sehr freundschaftlich gewesen.

Zwischen 2004 und 2010 hat sie in der US-Serie Lost die Rolle der Danielle Rousseau gespielt.

 

The Expanse Crew: Wes Chatham, Cas Anvar, Dominique Tipper, Shohreh Aghdashloo, Frankie Adams und Steven Strait auf der FedCon 28

Die Serie „The Expanse“ steht als Highlight und letztes Panel des Tages auf dem Plan. Es sind fast alle Darsteller des Hauptcast angereist und sitzen gut gelaunt und fast „familiär“ nebeneinander auf der Bühne. Thomas Jane und Nick E. Tarabay haben leider absagen müssen, sind jedoch hoffentlich im kommenden Jahr dabei.

Die Schauspieler sind in unterschiedlicher Art und Weise zum Cast gestoßen. Steven Strait kennt die Bücher von „James Corey“, auf denen „The Expanse“ basiert, schon lange und freut sich sehr, gerade für die Rolle „James Holden“ gecastet worden zu sein. Der Schauspieler mag Kaffee übrigens genauso gerne, wie sein Rollencharakter. Shohreh Aghdashloo kannte die Autoren der Show und diese hatten ihr schon vor längerer Zeit angeboten, mit ihr zusammenzuarbeiten. Als das Angebot für die Rolle der Diplomatin Chrisjen Avasarala kam, hat sie quasi blind zugesagt, da sie die Autoren so schätzt. Cas Anvar hat sich beim Casting gute Chancen eingeräumt, wird sein Charakter doch im Buch als Pakistaner mit texanischen Akzent beschrieben. Die Autoren wiederum hofften inständig, dass er das Rollenangebot annimmt, da er perfekt für die Rolle ist. Der Sci-Fi-Fan Wes Chatham wurde auf einer Convention, bei der er ein anderes Projekt vorstellte hat, auf die Rolle hin angesprochen und hat nach kurzer Bedenkzeit angenommen.

Wes Chatham, Cas Anvar, Dominique Tipper, Shohreh Aghdashloo, Frankie Adams und Steven Strait

Steven Strait hat sich in der zweiten Staffel merklich verändert. Er scheint Gewicht verloren zu haben und lacht kaum. Er wolle damit dem Zuschauer vermitteln, dass die mentale Belastung von James Holden enorm ist und diesen Stress auch entsprechend physisch zeigen.

Alle Darsteller heben die starken Frauenrollen der Serie hervor. Frankie Adams unterstreicht, dass es sehr anstrengend ist, ihren schweren Kampfanzug so wirken zu lassen, als ob er ihr Arbeit abnimmt.

Dominique Tipper wirkt mit ihrer neuen Frisur viel weiblicher, als in der Serie. Sie beschreibt die Zusammenarbeit mit Linguistikern, da ihre Figur Naomi Nagata vom Gürtel abstammt und oft dessen „Belter-Sprache“ spricht. Diese Belter-Sprache ist eine Kombination aus mehreren anderen Sprachen, unter anderen (ihrer Meinung nach) dem Cockney Dialekt, den sie beherrscht. Sie vermutet deshalb, dass sie es ein wenig einfacher gehabt hat, die Sprache der Gürtler zu lernen.

Alle Darsteller freuen sich auf der FedCon zu sein und betonen mehrfach, dass sie bald wieder kommen möchten.

 

Fazit

Die FedCon ist eine Bank. Der Sci-Fi-Fan kann sicher sein, einen angemessenen Gegenwert für sein Eintrittsgeld zu erhalten. Beispielsweise sind 40 Euro je Foto bzw. Autogramm von Anthony Daniels echt seinen Preis wert und in Zeiten weiterhin steigender Preise für Photoshoots fast schon ein Schnäppchen.

Die angereisten Gästen sind eine gute Mischung aus neuen und „alten“ Stars des Science Fiction Genres, das Angebot für Fans neuer Serien ist ausgebaut worden. Hoffentlich kann im kommenden Jahr ein „The Orville“ Schwerpunkt umgesetzt werden. Ebenfalls denkbar wären Schwerpunkte bei Star Trek Voyager (25jähriges Jubiläum) oder Deep Space Nine.

 

 

Text: Tobias Böhm / Markus Wissmann (Passage Ken Leung), Fotos: Markus Wissmann