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Bericht

Bericht der MagicCon 2018 mit Ian Somerhalder, Tom Ellis, Anna Popplewell, James Cosmo, uvm.

Wo kann man heute noch Elfen, Zwerge und Hobbits treffen? Zum Beispiel auf der Fantasy-Convention MagicCon, die dieses Jahr zum zweiten Male im Maritim Hotel Bonn – und davor 14 Jahre unter dem Titel „RingCon“ und zu Beginn vier Jahre als „HobbitCon“ stattgefunden hat.

Veranstalter sind die erfahren Köpfe der FedCon Events, unter deren Leitung auch die namensgebende FedCon (Science-Fiction) und die FearCon (Horror) stehen. Die Besucher wissen, was sie bekommen. Das Wochenende mit einem routinierten Team bietet eine Stimmung, wie bei einem Familientreffen. Viele Gäste kommen schon seit Jahren. Der Fantasy-Fan kann ungestört und entspannt seinem Hobby frönen.

Die Stars sind sympathisch und durchaus nahbar. Ein besonderer Clou dieser Events ist, dass die Stars mit im Hotel wohnen und man mit ihnen auch mal im Café am gleichen Tisch sitzen oder am Abend feiern kann. Ein respektvoller Umgang mit ihnen wird vorausgesetzt.

 

Unzählige Cosplay- und Fantasy-Rollenspielgruppen laufen über das Gelände. Sie machen Fotos voneinander und miteinander, tauschen sich aus und freuen sich auf das kommende Programm. Es gibt mehrere Säle, in denen die unterschiedlichsten Workshops, Vorträge und Vorführungen stattfinden. Es sind einige Händler anwesend, es gibt ein breites Angebot an Essen, man kann sich wunderbar in die Sonne neben einen Springbrunnen setzen und sich vom Trubel erholen.

Für die Autogrammstunden gibt es festgelegte Zeiten – nur dann kann man sich Autogramme bei den Stars holen. Auch das sorgt für eine entspannte Stimmung bei den Stars, die sich so eher mal eine Pause gönnen können als bei anderen Conventions. Vor dem lang ersehnten Autogramm muss eine gewisse Wartezeit eingeplant werden, da sich die Stars in der Regel für jeden Fan etwas Zeit nehmen.

Die Hauptpanels finden im großen Saal Maritim statt. Manchmal mit oder manchmal auch ohne Moderation. Die Fragen werden dabei überwiegend von den Fans an Mikrophonen gestellt, die an mehreren Stellen im Saal – oben und unten – aufgestellt sind.

Wir waren Samstag vor Ort und haben einige Impressionen für euch zusammengestellt.

Der sympathische Frauenschwarm Tom Ellis sitzt entspannt auf der Bühne, lacht sehr viel und erzählt von seinem Job als Hauptdarsteller der Serie „Lucifer“. Auf Anfrage verrät er, dass Mary Poppins und Sister Act 2 seine Lieblingsfilme seien. Auch Gospellieder mag er, denn er sei in einer Kirche aufgewachsen. Er singt dem Publikum  „Strangers in the Night“ vor und erzählt, dass er ein wenig Gitarre spielt und sich gerade selbst Klavier beibringt. Da aber keine Instrumente auf der Bühne sind, kann er zu diesem Zeitpunkt erstmal nichts Weiteres spielen.

Er verrät, dass in den kommenden Staffeln „Lucifer“ mehr biblische Figuren auftauchen würden. Auf die Frage, ob er oft erkannt wird, antwortet er witzelnd, „I think Clark Kent was on to something“: Seit er eine Brille trägt, wird er deutlich seltener auf der Strasse erkannt – der Clark Kent / Superman Effekt. Am Ende verrät er noch, dass er sehr gerne isst (u.a.Chips) und kocht. Deswegen bekommt er regelmäßig Probleme mit seinem Fitnesstrainer, fügt er schmunzelnd an.

Einen Saal weiter heizen Lori Dungey (Mrs. Bracegirdle in Herr der Ringe) und Beverley Elliott (Granny in Once Upon a Time, uvm.) dem Publikum im kleineren Saal „Beethoven“ ein. Gemeinsam mit einigen Fans singen sie live auf der Bühne Karaoke und geben dabei alles.

Kurze Zeit später sind Anna Popplewell (Die Chroniken von Narnia, Reign) und Craig Parker (Haldir in Herr der Ringe, Reign) auf der Bühne. Sie unterhalten das Publikum selbst und brauchen keinen Moderator dazu. Beide sind sehr gut drauf und sorgen schnell für gute Laune. Nach einer Frage zur Narnia-Reihe bitten sie die Fragestellerin auf die Bühne und ehren sie mit Hilfe des Dekorationsmaterials auf der Bühne. Sie erzählen beide von den Qualen des Verkleidens. Im Gegensatz zu manchen anderen Schauspielern, die sich schon bei Ohren anstellen , hat Craig in dieser Beziehung schon viel ertragen müssen. Zudem war seine Verkleidung bei Herr der Ringe sehr unbequem. Ein Fan, als Haldir in voller Rüstung verkleidet, nickt zustimmend.

 

Shane Rangi ist einer dieser vielseitigen Darsteller, den jeder Fantasy-Fan schon einmal NICHT gesehen hat – da er meistens in Verkleidungen steckt (z.B. in der eines Uruk-hais in Herr der Ringe). Der 193 cm große Hühne erzählt, dass man sich unter der Verkleidung oft nur sehr schlecht verständigen kann. Er kennt Anna Popplewell von den Dreharbeiten zu den „Chroniken von Narnia“ und freut sich, sie auf der MagicCon wieder zu treffen. Aber seine Arbeit wird immer weniger, da die Technologie sich immer weiterentwickelt. Heute werden immer mehr Szenen mit CGI verwirklicht. Dies geht schneller und ist billiger.

James Cosmo wiederum ist vielen Gästen aus zahlreichen Filmen und Serien bekannt. In fast 200 Produktionen hat er mitgewirkt. Zu Beginn seines Panels drehen sich viele Fragen um seine Rolle in der Fantasy-Serie „Game of Thrones“. Cosmo hat hierbei hauptsächlich im spektakulären Island gedreht, dem perfekten Drehort für die Mauer. Er warnt jedoch die Zuschauer vor isländischem Essen. Er sei kein Fan von ranzigem Fleisch. Nach einiger Zeit hat er erst mal zu McDonalds gehen müssen, um mal wieder etwas „ordentliches“ zu Essen. Auch bei „Trainspotting“ hat der vielseitige Cosmo mitgespielt. Beim zweiten Teil haben die Filmemachen seiner Meinung nach versucht, den Erfolg des iconischen Originals zu wiederholen.

Die Dreharbeiten zu Braveheart ist die beste Zeit seines Lebens gewesen. Der Film ist drei Wochen in Schottland und danach weitere fünf Monate in Irland gedreht worden. Dabei war es für ihn ein Traum, auf Pferden zu reiten und einen Kämpfer zu spielen. Er erzählt, dass es spannend ist, mit Mel Gibson zu arbeiten, denn man weiß nie, was am nächsten Tag passiert. Den fertigen Film hat James Cosmo aber nur bei der Premiere angesehen, denn er schaut sich seine Filme prinzipiell nicht an.

Zu „Game of Thrones“ denkt er, dass ein Spin-off möglich sei, denn die Serie hätte noch viel Potenzial. Ein Fan macht James Cosmo darauf aufmerksam, dass er im Film „Troy“ von Sean Bean umgebracht worden ist. Der Sean Bean, der sonst „immer“ in jedem seiner Film stirbt.

Kevin McNally und Martin Klebba zeigen im Panel zum Film „Fluch der Karibik„, dass sie ein eingespieltes Team sind. Sie machen Späße über sich  und moderieren das Panel selbst. Sie genießen die Aufmerksamkeit, laufen teils wild auf der Bühne umher und Martin Klebba setzt sich auch mal auf den kleinen Verstärker am Bühnenrand und lässt die Beine baumeln. Im Teil vier von „Fluch der Karibik“ ist  Martin Klebba zwar nicht dabei gewesen, im fünften Teil sind aber beide wieder am Start. Es hat sich den beiden Schauspielern beim Titel von Teil Fünf „The Final Adventure“ die Frage gestellt, ob sie nun arbeitslos seien.  Aber nein, denn Teil sechs ist schon in Planung und heißt dann bestimmt „The Final Adventure Continues“, merken sie lachend an. Merke: bei „Fluch der Karibik“ kannst du immer zurückkommen.

 

Martin Klebba erzählt dem Publikum seine Idee von einer „Train Convention“. Ein Zug fährt durch Europa und die Stars und die Gäste steigen unterwegs in den verschiedenen Ländern ein. Kevin McNally antwortet darauf „Du findest immer einen Weg, einen billigen Urlaub zu verbringen“.

In Teil eins der „Fluch der Karibik Reihe“ hat es einen Haufen Gold gegeben und offiziell hat niemand etwas mitnehmen dürfen. Auf eBay taucht interessanterweise dennoch eine Menge des Goldes auf. Kevin McNally vermutet, dass jeder wohl etwas mitgenommen hat, nur ER nicht.

Martin Klebba sammelt Polizeiabzeichen der einzelnen Länder. Nach einiger Zeit meldet sich ein Fan aus dem Publikum und verkündet, dass er über Telefon gerade ein deutsches Abzeichen besorgt hätte, das sich Martin Klibba abholen könne.
Kevin McNally hat wohl in früher Kindheit ein wenig Deutsch gelernt. Er singt einige Volks- und Kinderlieder vor (mein Hut der hat drei Ecken…) und zählt seine deutschen Lieblingsessen auf, z.B. Würstchen und Flammkuchen.

Das Panel von Ian Somerhalder ist sehr beliebt – besonders bei den Frauen. Schon zu Beginn stehen zahlreiche Frauen und junge Mädchen an den Mikrophonen im Saal.
Betont lässig aber durchaus ernsthaft beantwortet er geduldig die Fragen der weiblichen Fans.
Ihn beeindruckt, dass in Deutschland alle gut englisch sprechen können. Er outet sich als großer Tierfreund (er hat vier Hunde) und wird sich über sein Alter bewusst, da viele der fragenden Fans noch minderjährig sind. Er gibt sich viel Mühe, die Fragen seiner Bewunderer  zu beantworten. Eventuell nimmt er sich sogar (zu)viel Zeit, denn die Schlangen an den Mikros werden bis zur letzten Minute nicht kürzer – nicht jeder hat die Chance, eine Frage zu stellen. Der junge Familienvater erzählt abschließend von der „Ian Sommerholder Foundation“, die jungen Menschen eine Stimme geben und auf sie positiv (ein)wirken möchte.

Gegen Ende des Convention-Tages zeigen Lori Dungey, Craig Parker, Dean O’Gorman und Adam Brown dem Publikum eine Art Improtheater, bei dem sie klassische Improvisationsübungen spielen. Ein Running-Gag ist das deutsche Wort „Eichhörnchen“, und die Schwierigkeit der Schauspieler, dieses Wort auszusprechen.

 

Fazit

Die Stars, die zur MagicCon kommen, sind in der Regel gut gelaunt und mit großem Spaß dabei. Einige werden schon seit Jahren immer wieder eingeladen. Die Stimmung ist entspannt und fast familiär. Das Team ist routiniert, hilfsbereit und sehr freundlich. Der Kapitalismus steht hier eher im Hintergrund als bei vergleichbaren Conventions. Der Fokus gilt der entspannten und freudigen Kommunikation zwischen Stars und Fans. Es gibt zwar zahlreiche Händler, aber nicht an jeder Ecke. Es gibt die Möglichkeit, sich Autogramme zu holen – aber nicht rund um die Uhr (was wiederum die Stars entlastet). Die Eintritts-, Autogramm- und Fotopreise sind überwiegend bezahlbar. Und schlussendlich: es gibt ausreichend Raum für den Fan-Kult, Cosplay-Spaß und das Treffen von Gleichgesinnten. Wer sich für Fantasy interessiert, ist auf der MagicCon definitiv richtig!

 

Stargäste mit Autogramm / Fotopreisen (sofern bekannt)

Ian Somerhalder 70/90
Tom Ellis 65/80
James Cosmo 20/25
Stephen Hunter 20/25
Adam Brown 25/30
Anna Popplewell 25/30
Graham McTavish 30/30
Beverley Elliott 25/25
Dean O’Gorman 30/30
Lori Dungey 20/25
Craig Parker 25/30
Martin Klebba (25/30)
Shane Rangi (25/30)
Kevin McNally (25/30)

 

Bilder vom Event: